Positive Psychologie ist…, oder doch nicht?
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Positive Psychologie hat in den letzten Jahren viel Aufmerksamkeit erregt und ist ein durchaus gerne diskutiertes Thema in der Welt der Selbsthilfe und Psychologie. Ist es eine Happyologie? Ist das nur was für Optimisten? Werden hier Probleme einfach „wegignoriert“? Stimmt es, was man alles so über die Positive Psychologie munkelt? Lasst uns gemeinsam entdecken, was Positive Psychologie nicht ist.
1. Positive Psychologie ist „Happyologie“
Viele glauben, Positive Psychologie bedeute, immer glücklich und gut gelaunt sein zu müssen. Nope, das stimmt so nicht. In der Positiven Psychologie geht es nicht darum, negative Gefühle zu verdrängen oder sich ständig ein Lächeln aufzuzwingen. Stattdessen geht es darum, ein ausgewogenes und erfülltes Leben zu führen, indem man sowohl positive als auch negative Emotionen anerkennt und versteht. Es ist völlig normal und gesund, auch mal traurig oder wütend zu sein.
2. Positive Psychologie ist „Wünsch-dir-was“
Ein weiterer Irrglaube ist, dass Positive Psychologie einfach bedeutet, positiv zu denken und darauf zu hoffen, dass sich alles von selbst regelt. Aber das ist nicht der Fall. Positive Psychologie basiert auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und praktischen Methoden, die darauf abzielen, unsere Stärken zu fördern und unser Wohlbefinden zu steigern. Es erfordert aktive Bemühungen und bewusste Entscheidungen, um positive Veränderungen in unserem Leben herbeizuführen. Hier ist Anpacken gefragt.
3. Positive Psychologie ist nur für Optimisten
Manchmal hört man, dass Positive Psychologie nur für von Natur aus optimistische Menschen geeignet ist. Auch das stimmt nicht. Jeder kann von den Prinzipien der positiven Psychologie profitieren, unabhängig von der eigenen Grundhaltung. Es geht darum, Werkzeuge und Techniken zu erlernen, die uns helfen, resilienter zu werden und unsere Lebensqualität zu verbessern – egal, ob man von Natur aus eher optimistisch oder pessimistisch ist.

4. Positive Psychologie ist Ignoranz gegenüber Problemen
Positive Psychologie wird manchmal fälschlicherweise als naive Ignoranz gegenüber echten Problemen angesehen. Doch in Wirklichkeit ermutigt sie uns, unsere Herausforderungen und Schwierigkeiten anzuerkennen und konstruktiv damit umzugehen. Es geht darum, Lösungen zu finden und gestärkt aus bewältigten Problemen hervorzugehen.
5. Positive Psychologie ist eine schnelle Lösung
Ein weit verbreitetes Missverständnis ist, dass Positive Psychologie schnelle und einfache Lösungen für alle Lebensprobleme bietet. In der Tat gibt es Techniken, die schnell Wirkung zeigen, aber es ist vor allem eine Persönlichkeitsentwicklung, die Zeit braucht und ein Prozess ist. Die positiven und nachhaltigen Effekte stellen sich über die Zeit ein und sind das Ergebnis von regelmäßig praktizierten, liebevollen und gesunden Gewohnheiten und Denkweisen.
Zusammengefasst: Positive Psychologie ist vor allem ein realistischer Ansatz
Positive Psychologie ist also keineswegs eine naive Glücksphilosophie oder eine schnelle Lösung für alle Probleme. Sie ist ein wissenschaftlich fundierter Ansatz, der uns hilft, ein erfülltes und ausgewogenes Leben zu führen, indem wir unsere Stärken erkennen und nutzen, unsere Beziehungen pflegen und sowohl positive als auch negative Emotionen anerkennen. Es geht darum, das Beste aus uns herauszuholen und resilienter gegenüber den Herausforderungen des Lebens zu werden.